Welten im Zusammenstoß

von Immanuel Velikovsky
Die rote Welt, Seiten 48-49
In der Mitte des zweiten Millenniums vor der gegenwärtigen Ära (ungefähr vor 3500 Jahren) passierte der Erde eine der größten Katastrophen in ihrer Geschichte. Ein Himmelskörper... kam der Erde sehr nahe. Der Bericht von dieser Katastrophe kann von Beweisen rekonstruiert werden, die von einer Zahl von Dokumenten bereitgestellt werden. Der Komet... berührte die Erde zuerst mit seinem gasförmigen Schweif... Servius schrieb "Er war nicht von flammender, sondern von blutiger Röte."

Eines der ersten sichtbaren Zeichen dieser Begegnung war die Rötung der Erdoberfläche durch einen feinen Staub von rostigem Pigment. Im Meer, in den Seen und in den Flüssen gab dieses Pigment dem Wasser eine blutige Färbung. Wegen dieser Partikel von eisenhaltigem oder anderem lösbaren Pigment färbte sich die Welt rot.

Das Manuscript Quiche der Mayas sagt, daß sich in der westlichen Hemisphäre, in den Tagen eines großen Kataklysmus, als die Erde bebte und die Bewegung der Sonne unterbrochen war, das Wasser in den Flüssen wie Blut färbte.

Ipuwer, der ägyptische Augenzeuge der Katastrophe, schrieb seine Klage auf Papyrus "Der Fluß ist Blut", und das entspricht dem Buch Exodus 7:20: "All die Wasser im Fluß wurden wie Blut gefärbt".

Der Schatten des Todes, Seiten 127-128
Wenn die Eruption eines einzelnen Vulkans die Atmosphäre über dem gesamten Globus verdunkeln kann, würde eine gleichzeitige und längere Eruption von Tausenden Vulkanen den Himmel schwärzen. Vulkane stoßen Wasserdampf wie auch Asche aus. Auf den Kataklysmus folgend, zeigt uns der Autor vom Codex Chimalpopoca in seiner Geschichte der Sonnen fürchterliche Himmelsphänomene ... gefolgt von Dunkelheit, die das Gesicht der Erde bedeckte, in einem Fall für eine Periode von 25 Jahren.

Im Papyrus der Ermitage in Leningrad .. gibt es Klagen über eine furchtbare Katastrophe, als sich Himmel und Erde umkehrten. Nach dieser Katastrophe bedeckte Dunkelheit die Erde. Der "Schatten des Todes" bezieht sich auf die Zeit der Wanderung in der Wüste nach dem Exodus aus Ägypten. Die unheimliche Bedeutung der Worte "Schatten des Todes" entspricht der Beschreibung des Ermitage-Papyrus: "Niemand kann leben, wenn die Sonne von Wolken verdunkelt ist." Das Phänomen von Dämmerung, die Jahre andauerte, prägte sich in das Gedächtnis der Zwölf Stämme ein und wird in vielen Passagen der Bibel erwähnt. Psalme 44:19 - "Die Leute, die in der Dunkelheit wanderten...- im Land des Schatten des Todes."

Die unglaublichste Geschichte, Seite 39
Eine Geschichte wird über Joshua ben Num erzählt, der, als er die Kanaaniter Könige bei Beth-horon verfolgte, die Sonne und den Mond anflehte stillzustehen. Joshua (10:12-13):

Und die Sonne stand still, und der Mond stand, bis sich die Leute an ihren Feinden gerächt hatten. Ist es nicht im Buch von Jasher geschrieben? So stand die Sonne in der Mitte des Himmels still, und beeilte sich nicht unterzugehen für einen ganzen Tag.

Auf der anderen Seite des Ozeans, Seiten 45-46
Das Buch von Joshua, zusammengestellt aus dem älteren Buch von Jasher, sagt aus, daß die Sonne über Gibeon stillstand und der Mond über dem Tal von Ajalon. Diese Beschreibung der Position der Gestirne impliziert, daß die Sonne in der Vormittagsposition war. Das Buch von Joshua sagt, daß die Gestirne in der Mitte des Himmels standen. Den Unterschied im Längengrad berücksichtigend muß es früher Morgen oder Nacht in der westlichen Hemisphäre gewesen sein.

Wir gehen zum Regal, wo Bücher mit den historischen Überlieferungen der Ureinwohner von Zentralamerika stehen. Die Segler von Kolumbus und Cortes, als sie in Amerika ankamen, fanden dort gebildete Völker, die eigene Bücher hatten. In den mexikanischen Annalen von Cuauhtitlan, geschrieben in Nahua-Indianisch, wird beschrieben, daß während einer kosmischen Katastrophe, die sich in ferner Vergangenheit ereignete, die Nacht für eine lange Zeit nicht endete.

Sahagun, der spanischethe Gelehrte, der nach Amerika eine Generation nach Kolumbus kam und die Überlieferung der Ureinwohner sammelte, schrieb, daß zur Zeit einer kosmischen Katastrophe die Sonne nur ein kleines Stück über den Horizont stieg und dort blieb, ohne sich zu bewegen. Der Mond stand auch still. Die biblischen Geschichten waren den Ureinwohnern nicht bekannt. Auch trägt die Tradition, die von Sahagun bewahrt wurde, keine Spur, von den Missionaren eingeführt worden zu sein.

Naphtha, Seiten 53-55
Rohes Petroleum ist aus zwei Elementen, Kohlenstoff und Wasserstoff, zusammengesetzt. Die inorganische Theorie (des Ursprungs von Petroleum) sagt, daß Wasserstoff und Kohlenstoff in Felsformationen der Erde unter großer Hitze und Druck zusammengebracht wurden. Die Schweife von Kometen sind hauptsächlich aus Kohlenstoff- und Wasserstoffgasen zusammengesetzt. Aus Mangel an Sauerstoff brennen sie nicht im Fluge, doch die entzündbaren Gase, die durch eine Sauerstoff enthaltende Atmosphäre ziehen, werden in Brand gesetzt, und sie binden allen erhältlichen Sauerstoff für den Moment. Das Herabfallen einer klebrigen Flüssigkeit, die erdwärts kam und mit schwerem Rauch loderte, wird in den mündlichen und schriftlichen Überlieferungen der Einwohner beider Hemisphären wiedergegeben.

Popol-Vuh, das heilige Buch der Mayas, schildert "Die Leute wurden mit einer klebrigen Substanz erstickt, die vom Himmel regnete... und dann gab es einen großen Lärm von Feuer über ihren Köpfen". Die gesamte Bevölkerung des Landes wurde ausgelöscht. Ein ähnlicher Bericht ist in den Annalen von Cuauhtitlan enthalten. Das Zeitalter, das in einem Regen aus Feuer endete, wurde "die Sonne des Feuerregens" genannt.

In Sibirien trugen die Voguln durch die Jahrhunderte und Jahrtausende dieses Gedächtnis "Gott sendete ein Meer von Feuer über die Erde." Auf den ostindischen Inseln erzählen die Stämme der Ureinwohner, daß in ferner Vergangenheit "Wasser von Feuer" vom Himmel regnete. Mit wenigen Ausnahmen starben alle Menschen. Der ägyptische Papyrus Ipuwer beschreibt dieses verzehrende Feuer "Tore, Säulen und Mauern werden vom Feuer verzehrt. Der Himmel ist durcheinander". Der Papyrus sagt, daß dieses Feuer fast die Menschheit auslöschte.

Erdbeben, Seiten 62-65
Der Grund, warum die Israeliten mehr Glück als die Ägypter hatten, liegt wahrscheinlich in dem Material, aus dem ihre Behausungen konstruiert waren. Sie bewohnten ein sumpfiges Gebiet und arbeiteten auf Lehm, und die Gefangenen müssen in Hütten, gemacht aus Lehm und Schilf, gelebt haben, welche elastischer als Ziegel und Stein sind. In den mexikanischen Annalen, während einer Katastrophe begleitet von Hurrikanen und Erdbeben, bleiben nur die Leute unverletzt, die in kleinen Holzkajüten lebten. Die größeren Gebäude wurden weggewischt. Sie fanden, daß jene, die in kleinen Häusern lebten, entflohen waren, wie auch die neu verheirateten Paare, dessen Sitte es war, für ein paar Jahre in Kajüten vor ihren Schwiegereltern zu leben.

Exodus (12:29) sagt aus "Fürwahr, die Kinder der Prinzen werden gegen die Mauern geschleudert .. die Kinder der Prinzen werden auf die Straßen geworfen". Die Bevölkerung floh. Ipuwer schrieb "Die Menschen fliehen .. Zelte sind es, was sie machen, wie die Bewohner der Hügel". Die Bevölkerung einer Stadt, die von einem Erdbeben zerstört wurde, verbringt gewöhnlich die Nächte in den Feldern.

Das passierte in der Nacht des 14. des Monats Aviv. (Exodus 12:6 and 13:4) Das ist die Nacht des Übertritts, denn die Israeliten feierten den Übertritt ursprünglich am Abend des 14. des Aviv. Die Hebräer zählten, und zählen immer noch, den Beginn des Tages vom Sonnenuntergang, die Ägypter rechneten vom Sonnenaufgang. Für die Ägypter war es der 13.Tag. Hier haben wir die Antwort auf die offene Frage, die den Ursprung den Aberglaubens über die Zahl 13 betrifft, und insbesondere den 13.Tag als unglücklich und unheilvoll. Es gibt keine Aufzeichnung dieses Glaubens, die vor dem Exodus datiert.
Die Flut, Seiten 70-75
Die Verlangsamung oder Stauung der Erde in ihrer Rotation würde einen Gezeitenfluß des Wassers zu den Polen hin verursachen, doch der nahe Himmelskörper würde diesen Fluß polwärts stören und das Wasser zu sich ziehen. Die Überlieferungen vieler Völker beharren darauf, daß das Meer auseinandergerissen und sein Wasser hochgehoben und auf die Kontinente geworfen wurde.

Die Überlieferungen der Leute von Peru sagen, daß für eine Zeitperiode die Sonne nicht am Himmel war, und dann verließ der Ozean die Küste und erbrach sich mit fürchterlichem Lärm über den Kontinent. Die Choctaw-Indianer von Oklahoma erzählen: "Die Erde wurde für lange Zeit in Dunkelheit gestürzt". Schließlich erschien ein dunkles Licht im Norden, "doch es waren berghohe Wellen, schnell näher kommend". Nach dem Lapland-Epos rollten gigantische Wellen ins Land, nachdem die Meereswand auf den Kontinent fiel, und tote Körper wurden in den dunklen Wassern herumgeschleudert.

Die hebräische Geschichte von der Passage des Meeres erzählt, daß der Boden des Meeres unbedeckt war, die Wasser wurden auseinandergetrieben und aufgehäuft wie Wände in einer doppelten Flut. Die Sepuagint-Übersetzung der Bibel sagt, daß die Wasser "als eine Wand" standen, und der Koran, der sich auf dieses Ereignis bezieht, sagt "wie Berge". In der alten rabbinischen Literatur wird gesagt, das Wasser wurde aufgestellt, als wäre es "Glas, solide und massiv".
Der Hurrikan, Seiten 67-69
Das Manuscript Troano und andere Dokumente der Mayas beschreiben eine kosmische Katastrophe, während der der Ozean auf den Kontinent fiel, und ein fürchterlicher Hurrikan fegte über die Erde. Der Hurrikan brach auf und fegte alle Städte und Wälder weg. Ein wilder Tornado raste durch die Trümmer, die vom Himmel fielen. Das Ende der Welt wurde von Hurakan gebracht. Von diesem Namen ist Hurrikan abgeleitet, das Wort, das wir für starken Wind benutzen.
Das Thema des kosmischen Hurrikans wird immer wieder in den Hindu-Vedas und der persichen Avesta wiederholt. Die 11.Tafel des Epos von Gilgamesch sagt, daß 6 Tage und eine Nacht der Hurrikan, Flut und Gewitter über das Land fegten, und die Menschheit wurde fast ausgelöscht. Die Maoris schildern, daß mitten in einer erstaunlichen Katastrophe die mächtigen Winde, die grimmigen Schreie, die Wolken, dicht, dunkel, heftig, wild driftend, wild platzend, über die Schöpfung hereinbrachen, ... und riesige Wälder wegfegten und die Wasser zu Wellen peitschten, deren Kamm so hoch wie Berge wuchs.

Die Polynesier feiern einen Gott, Taafanua. Im Arabischen ist Tyfoon ein Wirbelwind und Tufan ist die Flut; und das selbe Wort tritt im Chinesischen auf als Ty-fong. Es scheint, als ob der Lärm des Hurrikans nicht anders als der Name Typhon war.

Übersetzung von Niels

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